Hepatitis-Viren können Krebs begünstigen
Eine verbreitete Virusgruppe, die an der Entstehung von Krebs beteiligt ist, sind Hepatitis-B- und Hepatitis-C-Viren. Wer sich damit infiziert, hat ein höheres Risiko, an Leberkrebs zu erkranken. Doch die Viren sind nicht direkt für den Krebs verantwortlich, sondern lösen eine Entzündung der Leber aus.
Gerade bei Babys und Kleinkindern oder bei Personen mit einem geschwächten Immunsystem kann dieser Zustand dauerhaft anhalten, also chronisch werden. Mögliche Folgen sind eine Leberzirrhose, bei der das Gewebe des Organs zerstört wird, und Leberkrebs.
Wie wird Hepatitis-B übertragen?
Hepatitis-B gehört zu den häufigsten Infektionskrankheiten. Weltweit waren beziehungsweise sind laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) rund zwei Milliarden Menschen betroffen. In Deutschland gab es 2018 bundesweit 4.507 Fälle – Tendenz steigend, und das seit Jahren.
Das Virus kann entweder beim Geschlechtsverkehr oder über das Blut übertragen werden. Bis Betroffene die ersten Symptome wie Abgeschlagenheit, Übelkeit oder Fieber bemerken, vergehen oft Monate. 65 Prozent merken sogar gar nichts. Bei etwa zehn Prozent wird die Infektion chronisch, bei Säuglingen liegt das Risiko sogar bei 90 Prozent.
Wie gefährlich ist eine Infektion mit Hepatitis-C?
Hepatitis-C-Viren sind nur über das Blut übertragbar. Weltweit sind schätzungsweise ungefähr 100 Millionen Menschen infiziert, in Deutschland sind es 0,3 bis 0,5 Prozent der Bevölkerung. Bei rund 83 Mio. Deutschen (Stand 2020) also ungefähr zwischen rund 250.000 und 415.000 Menschen. Bei über der Hälfte davon verläuft die Krankheit chronisch.
Für wen ist eine Impfung gegen Hepatitis-B sinnvoll?
Gegen Hepatitis-B kann man sich impfen lassen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung bereits im Säuglingsalter. Auch Mütter sollten sich direkt nach der Geburt impfen lassen, wenn nicht klar ist, ob sie bereits infiziert waren oder sind.
Außerdem wird Menschen aus Risikogruppen zur Impfung geraten. Dazu gehören: HIV- und Dialysepatientinnen und -patienten, Personen, die Kontakt zu an Hepatitis-B Erkrankten haben, medizinisches Personal und Ersthelferinnen und Ersthelfer sowie Frauen und Männer, die durch ihr Sexualverhalten ein erhöhtes Infektionsrisiko haben – zum Beispiel durch ungeschützten Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Partnern.
Die Impfung für unter 18-Jährige wird von allen gesetzlichen Krankenkassen empfohlen und auch bezahlt. Bei Erwachsenen erfolgt die Kostenübernahme durch die Krankenkassen je Risiko.
Einen Impfstoff gegen Hepatitis-C-Viren gibt es bisher nicht.
Seite teilen: