Gefährlicher Genuss: Alkohol erhöht das Krebsrisiko
Ein Glas Sekt zum Anstoßen, ein paar Cocktails in entspannter Runde am Wochenende: Alkohol begegnet uns im Alltag nahezu ständig. Doch der Konsum von Bier, Wein und Spirituosen steigert auch das Risiko, an Krebs zu erkranken. In Deutschland ist eine von elf Krebserkrankungen bei Männern und eine von 33 bei Frauen auf alkoholische Getränke zurückzuführen. Besonders häufig sind Tumore im Mundraum, im Rachen, am Kehlkopf, in der Speiseröhre und in der Leber. Aber auch die Entstehung von Magen-, Darm- und Brustkrebs wird durch Alkohol begünstigt.
Ab welcher Menge ist Alkohol gefährlich?
Wer regelmäßig Alkohol trinkt, schadet seiner Gesundheit – und das nachhaltig. Schon geringe Mengen können unter anderem zu Übergewicht sowie Schäden an Leber, Bauchspeicheldrüse und anderen Organen sowie zu erhöhtem Blutdruck führen. Frauen sollten daher maximal ein 250ml-Glas Bier pro Tag trinken. Bei Männern darf es ein kleines bisschen mehr sein – nämlich ganze zwei Gläser.
Richtig gefährlich wird es aber, wenn aus dem gelegentlichen Genuss eine Sucht wird: Zuletzt waren in Deutschland allein 100.000 Männer und 36.000 Frauen alkoholabhängig.
Wie wirkt Alkohol auf den Körper?
Den genauen Zusammenhang zwischen dem Alkoholkonsum und der Entstehung von Krebs müssen Experten erst noch erforschen. Denn Ethanol – so die chemische Bezeichnung für Alkohol – selbst ist nicht krebserregend. Wissenschaftler vermuten allerdings, dass die Stoffe eine Rolle spielen, die der Körper beim Abbau des Ethanols bildet. Einer davon ist Acetylaldehyd.
Das Molekül wird umgangssprachlich auch „Krebsgift“ genannt. Es kann sich nämlich mit der DNA verbinden, in der die Erbinformationen unseres Körpers gespeichert sind, und diese verändern. Diese „Fehler“ im Bauplan der Zellen können dann in der Folge zu Krebs führen.
Der häufige Griff zur Flasche wirkt sich darüber hinaus auch auf das Hormonsystem aus. Bei Frauen steigt etwa das Brustkrebsrisiko.
Einleitungstext
Einleitungstext Infografik
Mundhöhlen-/Rachenkrebs
fast doppeltes Risiko
etwa 5-faches Risiko
Kehlkopfkrebs
etwa 1,5-faches Risiko
fast 3-faches Risiko
Speiseröhrenkrebs
etwa doppeltes Risiko
fast 5-faches Risiko
8-faches Risiko
Brustkrebs
1,2-faches Risiko
1,5-faches Risiko
Leberkrebs
erhöhtes Risiko
1,6-faches Risiko
fast 4-faches Risiko
Dickdarm-/Enddarmkrebs
erhöhtes Risiko
1,5-faches Risiko
1,2-faches Risiko
Wie sieht ein verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol aus?
Wer regelmäßig trinkt, erhöht sein Krankheits- und damit Krebsrisiko mehr als ein Gelegenheitstrinker. Das bedeutet jedoch nicht, dass es weniger schädlich ist, selten und dafür große Mengen zu konsumieren – abgesehen davon, dass ein Vollrausch Auswirkungen auf den ganzen Körper hat.
Grundsätzlich gilt also: Am besten ist es, komplett auf Alkohol zu verzichten. Wichtig ist in jedem Fall aber ein verantwortungsbewusster Umgang mit der Droge. Diese Empfehlungen helfen dabei:
- Gesunde Männer sollten pro Tag nicht mehr als 20 Gramm reinen Alkohol zu sich nehmen – das entspricht einem halben Liter Bier oder 250 Milliliter Wein.
- Frauen sollten weniger trinken: Die Obergrenze liegt für sie bei zehn Gramm pro Tag, also 250 Milliliter Bier und 125 Milliliter Wein.
- Alkohol am besten zu den Mahlzeiten trinken.
- An mindestens zwei Tagen in der Woche sollte komplett auf Alkohol verzichtet werden.
- Wer sich nicht gut fühlt, an einer chronischen Erkrankung leidet oder Medikamente einnimmt, sollte ganz auf Alkohol verzichten.

Alkohol und Rauchen – eine tückische Kombination
Für viele gehört die Zigarette zum alkoholischen Getränk dazu. So kommt es immer wieder vor, dass Menschen, die im Alltag nicht oder nur wenig rauchen, in Verbindung mit Alkohol plötzlich häufiger zur „Kippe“ greifen.
Das ist jedoch eine gefährliche Mischung. Denn die Risiken des Alkohol- und Tabakkonsums addieren sich dadurch nicht einfach, sondern sie multiplizieren sich gegenseitig. Die krebserregenden Stoffe aus Tabakrauch und Alkoholen machen zum Beispiel die Mundschleimhaut durchlässiger, sodass diese mehr Schadstoffe aufnimmt. Wer raucht und trinkt erhöht damit seine Wahrscheinlichkeit deutlich, an Krebs zu erkranken.
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