Bewegung fördern
Wie kann eine fahrradfreundliche Innenstadt zur Krebsprävention beitragen? Und warum sind Spiel- und Bolzplätze wichtig, um Krebserkrankungen zu verhindern? Ganz einfach: Solche attraktiven Angebote laden zu mehr körperlicher Bewegung ein. Dem entsprechend wichtig ist es, dass Städte und Gemeinde solche Anreize für die Bevölkerung schaffen. Das hat auch der Gesetzgeber erkannt und festgeschrieben. So regelt das Präventionsgesetz unter anderem, wie Kommunen die Gesundheit der dort lebenden Menschen fördern können.
Die Verwaltungen sind also dafür verantwortlich, durch städtebauliche Maßnahmen gesunde Lebensräume für die Bürgerinnen und Bürger zu schaffen. Die Bewegungsförderung ist dabei von zentraler Bedeutung. Denn Studien haben gezeigt, dass ungesunde Gewohnheiten die Erkrankungsgefahr um bis zu 30 Prozent erhöhen kann. Entsprechend wichtig sind ein aktiver Lebensstil und Sport, um einer ganzen Reihe an Krankheiten vorzubeugen. Dazu gehören auch mehrere Krebsarten: Übergewichtige Menschen, die sich zu wenig bewegen, haben eine höheres Risiko. Zum Beispiel für Darmkrebs, Magenkrebs, Brustkrebs oder Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Städte und Gemeinden sollen Angebote für alle schaffen
In dem Gesetz ist geregelt, wie Bewegungsförderung in der Kommune umgesetzt werden soll. Zu den Maßnahmen gehören:
- Bereitstellung und Unterhaltung von Sport- und Grünflächen, Schwimmbädern, Fahrrad- und Fußwegen
- Förderung von Vereinen, insbesondere Sportvereinen
- Schaffung von Bewegungsmöglichkeiten und -räumen und der notwendigen Infrastruktur an KiTas, Schulen etc., zum Beispiel Fahrradstellplätze und Umkleiden
Die gesetzlichen Krankenkassen unterstützen die Städte und Gemeinden bei der Vorbereitung, Planung und Umsetzung solcher Maßnahmen. Sie bilden etwa Erzieherinnen und Erzieher sowie Pädagoginnen und Pädagogen in gesundheitsorientierter Bewegungsförderung aus. Und sie stellen Bewegungsangebote im öffentlichen Raum bereit.
So sollen für alle Altersstufen Möglichkeiten entstehen, sich ausreichend zu bewegen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf Menschen, die aufgrund ihrer Lebensumstände nicht so einfach Zugang zu Sportprogrammen finden. Für sie gilt es, mögliche Hürden abzubauen. Das muss nicht zwingend in einem Kurs sein: Wer mit dem Rad zur Arbeit fährt oder mit seinen Kindern regelmäßig den benachbarten Spielplatz besucht, betreibt ebenfalls Krebsvorsorge.
E-Learning-Angebot zur kommunalen Gesundheitsmoderation
Die Plattform ernährung und bewegung e. v. (peb) bietet ein E-Learning-Format zur kommunalen Gesundheitsförderung an. In verschiedenen Übungen können die Teilnehmenden lernen, wie sie sich ein Netzwerk innerhalb der Stadt oder Gemeinde aufbauen können. Weitere Informationen zu der Weiterbildung finden Sie hier.
NRW fördert Sportprojekte für Kinder und Jugendliche
Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt Kommunen dabei, die Sportangebote für Kinder und Jugendliche auszubauen. Im Rahmen der Initiative „Sportplatz Kommune“ haben Städte und Gemeinden die Möglichkeit, Fördermittel für ihre Vorhaben zu erhalten. Bereits an 100 Standorten konnten so in enger Zusammenarbeit mit den örtlichen Sportvereinen Projekte für Kinder und Jugendliche ins Leben gerufen werden. Weitere sollen folgen. Ziel ist es auch hier, dass zahlreiche Gelegenheiten entstehen, sich im Alltag ausreichend zu bewegen.
Quellen:
GKV-Bündnis für Gesundheit; Bundesministerium für Gesundheit, Krebsplan des RKI; Landessportbund NRW
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