Krebsvorsorge für Kinder

Bei der Krebsvorsorge für Kinder geht es darum, Kinder vor schädlichen Umwelteinflüssen zu schützen und gesundheitsfördernde Verhaltensweisen auszuprägen. Das wirkt nachhaltig auf das Gesundheitsbewusstsein und das Risikoverhalten im Erwachsenalter.

Empfohlene präventive Maßnahmen

  • Vor UV-Strahlung schützen

  • Ernährung und Bewegung

  • Gegen Humanes Papillomvirus (HPV) und Hepatitis B impfen

    Sonnenschutz ist für Kinder besonders wichtig

    Ein warmer Sommertag ist wie gemacht für einen Ausflug im Grünen oder ins Freibad mit den Kleinen. Aber Vorsicht: Beim ausgelassenen Spielen in der Sonne vergessen Kinder und Eltern schnell die Zeit. Und schon ist es passiert, die Haut ist gerötet und brennt. Die intensiven Sonnenstrahlen haben einen Sonnenbrand verursacht.

    Denn Sonne tut nicht nur gut: UV-Strahlung kann auch gefährlich sein und Augen und Haut schädigen. Im schlimmsten Fall ist sie sogar krebserregend. Wer sich über längere Zeiträume und ohne ausreichenden Schutz direktem Sonnenlicht aussetzt, erhöht sein Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken.

    Kinderhaut Erwachsenenhaut

    Einleitung

    Lederhaut (dermis)

    Die Papillen, also Ausbuchtungen der Lederhaut, reichen bei Kindern weiter in die Oberhaut hinein. Die Zellschicht mit den Hautstammzellen verschiebt sich so in die Nähe der Hautoberfläche.

    Oberhaut (Epidermis)

    Bei Kindern liegt ein Teil der Hautstammzellen in der Oberhaut näher an der Hautoberfläche als bei Erwachsenen. Das Risiko, dass diese Hautstammzellen geschädigt werden, ist bei ihnen deshalb erhöht.

    Unterhaut (Subcutis)

    Die Unterhaut besteht aus geschlossenen Bindegewebskammern. Sie sind mit Fettzellen gefüllt. Außerdem befinden sich in der untersten Hautschicht Schweißdrüsen, Haarwurzeln und wichtige Rezeptoren.

    Die Haut von Kindern reagiert besonders empfindlich auf UV-Strahlung, denn sie ist noch nicht voll entwickelt. Sie ist daher sehr anfällig für Sonnenbrand. Und schwere Sonnenbrände in der Kindheit und Jugend erhöhen das Risiko, am gefährlichen schwarzen Hautkrebs zu erkranken, um das Zwei- bis Dreifache. Denn jedes Mal werden Hautzellen beschädigt, oft dauerhaft.

    Diese Regeln helfen dabei, Sonnenbrände zu vermeiden:

    Sonnenschutz für Kinder

    Zur Mittagszeit ist die UV-Strahlung der Sonne am intensivsten. Planen Sie Aktivitäten im Freien deshalb so, dass die Möglichkeit besteht, sich mittags im Schatten aufzuhalten.

    Eine sehr einfache und gleichzeitig effektive Möglichkeit, Kinder vor der Sonne zu schützen, ist die richtige Kleidung: Leichte, weite Kleidungsstücke, die viel Haut bedecken, bieten einen guten Schutz. Hüte oder Tücher sollten auch Ohren und Nacken schützen.

    Auch die Augen müssen vor der Sonne geschützt werden. Starke UV-Strahlung kann zu Grauem Star oder Netzhautschäden führen. Eine Brille mit UV-Filter bietet Schutz.

    Bei längeren Aufenthalten im Freien ist es wichtig, alle unbedeckten Körperstellen mit Sonnenschutz einzucremen. Achten Sie dabei auf einen möglichst hohen Lichtschutzfaktor (LSF), gerade im Hochsommer sollten Sie zu Produkten mit sehr hohem LSF (50+) greifen. Die Creme sollte außerdem UV-A- und UV-B-Strahlung reflektieren.

    Achtung: Es ist wichtig, den Schutz regelmäßig zu erneuern, gerade bei vermehrter Schweißbildung. Die Schutzwirkung wird so weiter aufrechterhalten. Sie verlängert sich dadurch allerdings nicht! Das heißt, dass an Stellen, an denen nicht nachgecremt wird, der Schutz stark nachlässt. Sonnenbrände können die Folge sein.

    Damit sich Kinder an den richtigen Umgang mit der Sonne gewöhnen ist es wichtig, dass Eltern und Verwandte mit gutem Beispiel vorangehen.

    Risiko Sonnenstrahlen

    UV-Licht kann Hautkrebs auslösen

    Mehr zum Thema Krebsrisiko durch UV-Strahlen finden Sie im Wissensbereich.

    Quellen:

    Bundesamt für Strahlenschutz

    Gesunde Ernährung und viel Bewegung senkt das Krebsrisiko

    Aktuelle Studien zeigen, dass das Risiko für Krebs unter anderem aus einem Zusammenspiel von Ernährung und Bewegung beeinflusst wird. Gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung wirken als Schutzfaktoren vor Krebs und anderen Erkrankungen. Gesunde Lebensweisen im Alltag einzubauen, hilft diese auch im späteren Leben fortzuführen.

    Empfehlungen für den Alltag

    Energiedichte Produkte meiden: Obst und Gemüse griffbereit vorbereiten. So kann zwischendurch statt gesüßten Fertigprodukten Gesundes genascht werden. Ungesüßten Tee und Wasser als Getränk anbieten. Auch das gemeinsame Vorbereiten des Essens und der Zwischenmahlzeit vermeidet Fertigprodukte und stärkt Gemeinschaftsgefühl.

    Genug Bewegung: Für Kinder im Alter von 4-6 Jahren sind 3 Stunden am Tag Bewegung empfohlen.
    Für Kinder im Alter von 6-11 Jahren sind 1,5 Stunden am Tag Bewegung empfohlen.
    Mindestens 1 Stunde pro Tag sollten Kinder mäßig bis sehr anstrengende körperliche Aktivitäten unternehmen. Ob mit dem Ball oder Fangen spielen, mal aus der Puste und ins Schwitzen kommen!

    Ernährungs- und Bewegungsempfehlungen in den Alltag einbeziehen: Mehr laufen statt mit dem Auto fahren, Gemüseschnitze statt Kartoffelchips anbieten: kleine Impulse für einen gesunden Lebensstil setzen.

    Gesunde Lebensmittel attraktiv machen: Gesunde Speisen so anrichten, dass sie Appetit machen. Dabei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.
    Mehr Infos dazu finden Sie in unserer Übersicht zu Bewegung und Ernährung

    Eine Impfung schützt vor Krebs durch Hepatitis-B- und Humane Papillomviren

    Krebsprävention beginnt schon in der Kindheit: Damit der Körper vor Viren und Bakterien geschützt ist, die die Krankheit unter anderem auslösen, ist es wichtig, bereits ab dem Säuglingsalter vorzubeugen. So bieten etwa bestimmte Impfungen einen wirksamen Schutz – und das ein Leben lang.

    Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt Eltern, ihre Kinder so früh wie möglich gegen eine Infektion mit Hepatitis-B-Viren impfen zu lassen. Die Kosten dafür übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen bis zum 18. Lebensjahr komplett. Der Erreger ist weit verbreitet und wird über das Blut oder beim Geschlechtsverkehr übertragen. Er verursacht zum Teil Leberentzündungen, die im schlimmsten Fall zu Leberkrebs führen. Kleinkinder sind besonders gefährdet, weil ihr Immunsystem noch nicht voll entwickelt ist. Infiziert sich ein Säugling mit Hepatitis-B, entwickelt sich die Krankheit bei bis zu neun von zehn Fällen zu einer chronischen, also dauerhaften, Entzündung.

    Das Gefährliche an den Viren: Oft bemerken Betroffene lange Zeit nichts von der Infektion. Deshalb raten Ärzte Müttern dazu, sich direkt nach der Geburt ihres Kindes impfen zu lassen, wenn nicht klar ist, ob sie bereits infiziert waren. In solchen Fällen können die Kosten in Absprache mit der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen werden.

    Die HPV-Infektion ist eine sexuell übertragbare Krankheit

    Ein weiteres Virus beziehungsweise eine Gruppe von Viren, die mitunter auch Krebs erregen, sind die Humanen Papillomviren, kurz HPV. Einige Typen der Erreger sind weniger gefährlich und verursachen zum Beispiel Hautwarzen. Andere können hingegen bei Frauen Tumore der Scheide und Schamlippen sowie Gebärmutterhalskrebs und bei Männern Peniskrebs auslösen. Geschwulste der Mundhöhle und des Darmausgangs gehen ebenfalls oft auf eine Infektion mit den Viren zurück. Die dafür verantwortliche Virustypen 16 und 18 werden bei Schleimhautkontakt weitergegeben, es handelt sich also um eine sexuell übertragbare Krankheit.

    Eine Impfung ist die effektivste Art, der Erkrankung vorzubeugen. Sie wird von der STIKO für Jungen und Mädchen zwischen 9 und 14 Jahren empfohlen, möglichst vor dem ersten Geschlechtsverkehr. Die Kosten dafür übernehmen die gesetzlichen Krankenversicherungen für Jugendliche von 9 bis 17 Jahren komplett

    Quellen:

    Deutsche Krebsgesellschaft; Landeskrebsregister NRW; Robert-Koch-Institut (RKI); Deutsches Krebsforschungszentrum (dkfz); Deutsches Ärzteblatt; Gelbe Liste

  • Vor UV-Strahlung schützen
  • Ernährung und Bewegung
  • Gegen Humanes Papillomvirus (HPV) und Hepatitis B impfen

Sonnenschutz ist für Kinder besonders wichtig

Ein warmer Sommertag ist wie gemacht für einen Ausflug im Grünen oder ins Freibad mit den Kleinen. Aber Vorsicht: Beim ausgelassenen Spielen in der Sonne vergessen Kinder und Eltern schnell die Zeit. Und schon ist es passiert, die Haut ist gerötet und brennt. Die intensiven Sonnenstrahlen haben einen Sonnenbrand verursacht.

Denn Sonne tut nicht nur gut: UV-Strahlung kann auch gefährlich sein und Augen und Haut schädigen. Im schlimmsten Fall ist sie sogar krebserregend. Wer sich über längere Zeiträume und ohne ausreichenden Schutz direktem Sonnenlicht aussetzt, erhöht sein Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken.

Die Haut von Kindern reagiert besonders empfindlich auf UV-Strahlung, denn sie ist noch nicht voll entwickelt. Sie ist daher sehr anfällig für Sonnenbrand. Und schwere Sonnenbrände in der Kindheit und Jugend erhöhen das Risiko, am gefährlichen schwarzen Hautkrebs zu erkranken, um das Zwei- bis Dreifache. Denn jedes Mal werden Hautzellen beschädigt, oft dauerhaft.

Diese Regeln helfen dabei, Sonnenbrände zu vermeiden:

Sonnenschutz für Kinder

Zur Mittagszeit ist die UV-Strahlung der Sonne am intensivsten. Planen Sie Aktivitäten im Freien deshalb so, dass die Möglichkeit besteht, sich mittags im Schatten aufzuhalten.

Eine sehr einfache und gleichzeitig effektive Möglichkeit, Kinder vor der Sonne zu schützen, ist die richtige Kleidung: Leichte, weite Kleidungsstücke, die viel Haut bedecken, bieten einen guten Schutz. Hüte oder Tücher sollten auch Ohren und Nacken schützen.

Auch die Augen müssen vor der Sonne geschützt werden. Starke UV-Strahlung kann zu Grauem Star oder Netzhautschäden führen. Eine Brille mit UV-Filter bietet Schutz.

Bei längeren Aufenthalten im Freien ist es wichtig, alle unbedeckten Körperstellen mit Sonnenschutz einzucremen. Achten Sie dabei auf einen möglichst hohen Lichtschutzfaktor (LSF), gerade im Hochsommer sollten Sie zu Produkten mit sehr hohem LSF (50+) greifen. Die Creme sollte außerdem UV-A- und UV-B-Strahlung reflektieren.

Achtung: Es ist wichtig, den Schutz regelmäßig zu erneuern, gerade bei vermehrter Schweißbildung. Die Schutzwirkung wird so weiter aufrechterhalten. Sie verlängert sich dadurch allerdings nicht! Das heißt, dass an Stellen, an denen nicht nachgecremt wird, der Schutz stark nachlässt. Sonnenbrände können die Folge sein.

Damit sich Kinder an den richtigen Umgang mit der Sonne gewöhnen ist es wichtig, dass Eltern und Verwandte mit gutem Beispiel vorangehen.

Risiko Sonnenstrahlen

UV-Licht kann Hautkrebs auslösen

Mehr zum Thema Krebsrisiko durch UV-Strahlen finden Sie im Wissensbereich.

Quellen:

Bundesamt für Strahlenschutz

Gesunde Ernährung und viel Bewegung senkt das Krebsrisiko

Aktuelle Studien zeigen, dass das Risiko für Krebs unter anderem aus einem Zusammenspiel von Ernährung und Bewegung beeinflusst wird. Gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung wirken als Schutzfaktoren vor Krebs und anderen Erkrankungen. Gesunde Lebensweisen im Alltag einzubauen, hilft diese auch im späteren Leben fortzuführen.

Empfehlungen für den Alltag

Energiedichte Produkte meiden: Obst und Gemüse griffbereit vorbereiten. So kann zwischendurch statt gesüßten Fertigprodukten Gesundes genascht werden. Ungesüßten Tee und Wasser als Getränk anbieten. Auch das gemeinsame Vorbereiten des Essens und der Zwischenmahlzeit vermeidet Fertigprodukte und stärkt Gemeinschaftsgefühl.

Genug Bewegung: Für Kinder im Alter von 4-6 Jahren sind 3 Stunden am Tag Bewegung empfohlen.
Für Kinder im Alter von 6-11 Jahren sind 1,5 Stunden am Tag Bewegung empfohlen.
Mindestens 1 Stunde pro Tag sollten Kinder mäßig bis sehr anstrengende körperliche Aktivitäten unternehmen. Ob mit dem Ball oder Fangen spielen, mal aus der Puste und ins Schwitzen kommen!

Ernährungs- und Bewegungsempfehlungen in den Alltag einbeziehen: Mehr laufen statt mit dem Auto fahren, Gemüseschnitze statt Kartoffelchips anbieten: kleine Impulse für einen gesunden Lebensstil setzen.

Gesunde Lebensmittel attraktiv machen: Gesunde Speisen so anrichten, dass sie Appetit machen. Dabei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Mehr Infos dazu finden Sie in unserer Übersicht zu Bewegung und Ernährung

Eine Impfung schützt vor Krebs durch Hepatitis-B- und Humane Papillomviren

Krebsprävention beginnt schon in der Kindheit: Damit der Körper vor Viren und Bakterien geschützt ist, die die Krankheit unter anderem auslösen, ist es wichtig, bereits ab dem Säuglingsalter vorzubeugen. So bieten etwa bestimmte Impfungen einen wirksamen Schutz – und das ein Leben lang.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt Eltern, ihre Kinder so früh wie möglich gegen eine Infektion mit Hepatitis-B-Viren impfen zu lassen. Die Kosten dafür übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen bis zum 18. Lebensjahr komplett. Der Erreger ist weit verbreitet und wird über das Blut oder beim Geschlechtsverkehr übertragen. Er verursacht zum Teil Leberentzündungen, die im schlimmsten Fall zu Leberkrebs führen. Kleinkinder sind besonders gefährdet, weil ihr Immunsystem noch nicht voll entwickelt ist. Infiziert sich ein Säugling mit Hepatitis-B, entwickelt sich die Krankheit bei bis zu neun von zehn Fällen zu einer chronischen, also dauerhaften, Entzündung.

Das Gefährliche an den Viren: Oft bemerken Betroffene lange Zeit nichts von der Infektion. Deshalb raten Ärzte Müttern dazu, sich direkt nach der Geburt ihres Kindes impfen zu lassen, wenn nicht klar ist, ob sie bereits infiziert waren. In solchen Fällen können die Kosten in Absprache mit der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen werden.

Die HPV-Infektion ist eine sexuell übertragbare Krankheit

Ein weiteres Virus beziehungsweise eine Gruppe von Viren, die mitunter auch Krebs erregen, sind die Humanen Papillomviren, kurz HPV. Einige Typen der Erreger sind weniger gefährlich und verursachen zum Beispiel Hautwarzen. Andere können hingegen bei Frauen Tumore der Scheide und Schamlippen sowie Gebärmutterhalskrebs und bei Männern Peniskrebs auslösen. Geschwulste der Mundhöhle und des Darmausgangs gehen ebenfalls oft auf eine Infektion mit den Viren zurück. Die dafür verantwortliche Virustypen 16 und 18 werden bei Schleimhautkontakt weitergegeben, es handelt sich also um eine sexuell übertragbare Krankheit.

Eine Impfung ist die effektivste Art, der Erkrankung vorzubeugen. Sie wird von der STIKO für Jungen und Mädchen zwischen 9 und 14 Jahren empfohlen, möglichst vor dem ersten Geschlechtsverkehr. Die Kosten dafür übernehmen die gesetzlichen Krankenversicherungen für Jugendliche von 9 bis 17 Jahren komplett

Quellen:

Deutsche Krebsgesellschaft; Landeskrebsregister NRW; Robert-Koch-Institut (RKI); Deutsches Krebsforschungszentrum (dkfz); Deutsches Ärzteblatt; Gelbe Liste


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