Krebsvorsorge für Jugendliche

Jugendliche begegnen in ihrem sozialen Umfeld wie Familie, Freunde und Lehrende unterschiedlichsten Verhaltensweisen und empfangen entsprechend auch unterschiedlichste Informationen von diesen.

Auch finden sich Jugendliche des Öfteren in der Situation eigenständige Entscheidungen zu treffen. Unter anderem können Fragen der eigenen Lebensgestaltung aufkommen. Gerade gesunde Lebensweisen sind nicht immer leicht umzusetzen und im Alltag zu leben. Um Infos über Krebs und wie man das das eigene Krebsrisiko minimieren kann, einfach abzurufen, sind in den folgenden Infoblöcken die entsprechenden Inhalte zusammengestellt. Viele Themen sind durch das individuelle Verhalten veränderbar.
Für Jugendliche sind folgende Themen zur Krebsvorsorge relevant: UV-Strahlung, Ernährung, Bewegung, Humanes Papillomvirus, Vermeidung von Nikotin und Alkohol.

Empfohlene präventive Maßnahmen

  • Vor UV-Strahlung schützen

  • Ernährung und Bewegung

  • Gegen Humanes Papillomvirus (HPV) impfen

  • Alkohol und Tabak meiden

    Vor UV-Strahlung schützen

    Es ist ein warmer Sommertag. Eine Gruppe Jugendlicher sitzt zusammen am Badesee in der Sonne. Einige spielen Volleyball, andere genießen ein Sonnenbad. Dass die intensive UV-Strahlung eine Gefahr darstellt, daran denkt niemand. Doch schon auf dem Heimweg klagen die ersten über gerötete, spannende Haut. Sie haben einen Sonnenbrand.

    Der kann schlimme Folgen haben, denn es handelt sich dabei nicht nur um eine Hautreizung: Sonnenstrahlen können bin in tiefe Hautschichten vordringen und dort die Zellen schädigen. Passiert das häufiger, droht Hautkrebs. Jugendliche reagieren außerdem empfindlicher auf die Sonne als Erwachsene, weil ihre Haut noch nicht voll entwickelt ist.

    Deshalb ist es wichtig, dass Heranwachsende sich stets gut vor der Sonne schützen. Dabei gilt:

    Sonnenschutz für Jugendliche

    Gerade in den Mittagsstunden ist die UV-Strahlung der Sonne besonders intensiv. Deshalb sollten dann längere Aufenthalte vermieden werden. Besser ist es, sich im Schatten aufzuhalten.

    Die richtige Kleidung kann effektiv vor der Sonne schützen. Vor allem weite, luftige Kleidungsstücke, die viel Haut bedecken, sind an sonnigen Tagen deshalb angesagt. Hüte oder Tücher bewahren Kopf und Nacken vor gefährlichen Sonnenbränden und eine Sonnenbrille schützt die Augen vor intensiver UV-Strahlung.

    Alle Körperstellen, die nicht von Kleidung bedeckt sind, sollten bei längeren Aufenthalten im Freien unbedingt mit Sonnenschutz eingecremt werden. Zu empfehlen sind Produkte mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF), die sowohl UV-A- als auch UV-B-Strahlung reflektieren.

    Achtung: Es reicht meistens nicht aus, Sonnencreme nur einmal aufzutragen. Gerade bei starker Schweißbildung ist es wichtig, den Schutz regelmäßig zu erneuern. Dieser verlängert sich dadurch übrigens nicht, sondern wird nur weiter aufrechterhalten.

    Risiko Sonnenstrahlen

    UV-Licht kann Hautkrebs auslösen

    Mehr zum Hautkrebs durch UV-Strahlung finden Sie im Wissensbereich.

    Quellen:

    Bundesamt für Strahlenschutz; Deutsche Krebsgesellschaft

    Fit und gesund senkt auch das Krebsrisiko

    Jugendliche zwischen 13-18 Jahren haben einen erhöhten Energiebedarf. Daher ist es wichtig diesen durch eine abwechslungsreiche Ernährung abzudecken. Um auch das Krebsrisiko zu senken, ist es wichtig ein optimales Zusammenspiel von Ernährung und Bewegung zu entwickeln. Denn es ist nachgewiesen, dass der Zusammenhang von wenig Bewegung und ungesunder Ernährung das Risiko für Krebs und für viele andere Erkrankungen erhöht.

    Energiedichte Produkte meiden: Dafür eignen sich besonders Obst und Gemüse. 5 am Tag ist dabei eine gute Hilfsregel. Das klingt erstmal viel, ist aber in unterschiedlichsten Zubereitungen: roh, gekocht als Püree oder Smoothie gut umsetzbar. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat hierzu die Ernährungspyramide zur Übersicht entwickelt. Gerade Fertigprodukten und zuckergesüßte Getränken sind energiedicht.

    Ernährungspyramide

    Genug Bewegung: Empfohlen sind für das Alter von 12-18 Jahren 90 Minuten pro Tag mit mittlerer bis hoher Intensität bewegen. Von dieser Zeit können 60 Minuten Alltagsaktivitäten wie Radfahren oder Gehen sein.

    Ernährungs- und Bewegungsempfehlungen in den Alltag einbeziehen: Mehr laufen statt mit der Bahn oder dem Auto fahren, Smoothie statt Kartoffelchips. Gruppenaktivitäten mit Freunden: ob Fußball oder die Radtour zum örtlichen Badesee oder Freibad.

    Gesunde Lebensmittel attraktiv machen: Gesunde Speisen so anrichten, dass sie Appetit machen. Dabei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.

    Mehr Infos dazu finden Sie in unserer Übersicht zu Bewegung und Ernährung

    Die HPV-Impfung schützt nicht nur vor Gebärmutterhalskrebs

    Allein in Deutschland sterben nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) jedes Jahr rund 16.000 Frauen an Gebärmutterhalskrebs. Die Erkrankung wird oft durch Humane Papillomviren, kurz HPV ausgelöst. Sie sind außerdem ein möglicher Auslöser für Tumore in der Mundhöhle und im Analbereich, bei Frauen für Geschwulste der Scheide und Schamlippen und bei Männern für Peniskrebs. Da die Erreger beim Schleimhautkontakt weitergegeben werden, handelt es sich bei der Infektion um eine sexuell übertragbare Krankheit. Doch es gibt eine Impfung, die davor schützt.

    Weil die Viren beim Geschlechtsverkehr übertragen werden, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) Kinder und Jugendliche zwischen 9 und 14 Jahren beziehungsweise vor dem ersten Sex impfen zu lassen. Aber auch nach dem ersten sexuellen Kontakt, sogar nach einer eventuell bereits bestehenden HPV-Infektion, ist die Impfung noch möglich. Dann schützt sie noch vor anderen HP-Virus-Typen. Die Kosten übernehmen die gesetzlichen Krankenversicherungen für Jungen und Mädchen zwischen 9 und 17 Jahren komplett.

    Warum auch Jungen gegen HPV geimpft werden sollten

    Die HPV-Impfung ist für Mädchen sinnvoll, weil sie gegen Gebärmutterhalskrebs schützt. Doch obwohl Männer nicht daran erkranken können, wird die Impfung auch für Jungen empfohlen, weil

    • dadurch das Risiko von Penis- und Analkrebs sowie von Tumoren im Mund- und Rachenraum gesenkt wird,
    • Männer die Viren dann nicht auf ihre Sexualpartner und Sexualpartnerinnen übertragen können.

    Quellen:

    Deutsche Krebsgesellschaft; Landeskrebsregister NRW; Robert-Koch-Institut (RKI); Deutsches Krebsforschungszentrum (dkfz)

    Alkohol und Tabak meiden

    Das erste Bier, der erste Zug an einer Zigarette, vielleicht sogar der erste Vollrausch: In der Jugend kommen viele Menschen neu mit Suchtmitteln in Kontakt. Was als vermeintlich harmloses Testen beginnt, endet nicht selten in einer gefährlichen Gewohnheit. Denn Alkohol und Nikotin machen nicht nur abhängig, sie wirken sich auch negativ auf die Gesundheit aus und sind als Verursacher von Krebserkrankungen wohlbekannt. Besonders tückisch: Je mehr alkoholische Getränke und Tabak ein Mensch im Laufe seines Lebens konsumiert, desto massiver sind die Auswirkungen auf den Körper. Daher ist es wichtig, frühzeitig mit der Prävention zu beginnen – oder gar nicht erst mit dem Konsum anzufangen.

    Rauchen im Jugend und Erwachsenenalter

    Hier sind vor allem die Eltern gefragt. Denn neben dem Freundeskreis stellen sie die wichtigsten Bezugspersonen für Jugendliche dar. Beim verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol und Tabak nehmen sie deshalb eine entscheidende Vorbildfunktion ein. Auch offene Gespräche über das Thema können dazu beitragen, dass Heranwachsende nicht zur Flasche oder Zigarette greifen. Dabei kann es helfen, über eigene Erfahrungen zu sprechen. Sollte der Konsum trotzdem aus dem Ruder laufen, sind Beratungsstellen gute Anlaufpunkte für Familien.

  • Vor UV-Strahlung schützen
  • Ernährung und Bewegung
  • Gegen Humanes Papillomvirus (HPV) impfen
  • Alkohol und Tabak meiden

Vor UV-Strahlung schützen

Es ist ein warmer Sommertag. Eine Gruppe Jugendlicher sitzt zusammen am Badesee in der Sonne. Einige spielen Volleyball, andere genießen ein Sonnenbad. Dass die intensive UV-Strahlung eine Gefahr darstellt, daran denkt niemand. Doch schon auf dem Heimweg klagen die ersten über gerötete, spannende Haut. Sie haben einen Sonnenbrand.

Der kann schlimme Folgen haben, denn es handelt sich dabei nicht nur um eine Hautreizung: Sonnenstrahlen können bin in tiefe Hautschichten vordringen und dort die Zellen schädigen. Passiert das häufiger, droht Hautkrebs. Jugendliche reagieren außerdem empfindlicher auf die Sonne als Erwachsene, weil ihre Haut noch nicht voll entwickelt ist.

Deshalb ist es wichtig, dass Heranwachsende sich stets gut vor der Sonne schützen. Dabei gilt:

Sonnenschutz für Jugendliche

Gerade in den Mittagsstunden ist die UV-Strahlung der Sonne besonders intensiv. Deshalb sollten dann längere Aufenthalte vermieden werden. Besser ist es, sich im Schatten aufzuhalten.

Die richtige Kleidung kann effektiv vor der Sonne schützen. Vor allem weite, luftige Kleidungsstücke, die viel Haut bedecken, sind an sonnigen Tagen deshalb angesagt. Hüte oder Tücher bewahren Kopf und Nacken vor gefährlichen Sonnenbränden und eine Sonnenbrille schützt die Augen vor intensiver UV-Strahlung.

Alle Körperstellen, die nicht von Kleidung bedeckt sind, sollten bei längeren Aufenthalten im Freien unbedingt mit Sonnenschutz eingecremt werden. Zu empfehlen sind Produkte mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF), die sowohl UV-A- als auch UV-B-Strahlung reflektieren.

Achtung: Es reicht meistens nicht aus, Sonnencreme nur einmal aufzutragen. Gerade bei starker Schweißbildung ist es wichtig, den Schutz regelmäßig zu erneuern. Dieser verlängert sich dadurch übrigens nicht, sondern wird nur weiter aufrechterhalten.

Risiko Sonnenstrahlen

UV-Licht kann Hautkrebs auslösen

Mehr zum Hautkrebs durch UV-Strahlung finden Sie im Wissensbereich.

Quellen:

Bundesamt für Strahlenschutz; Deutsche Krebsgesellschaft

Fit und gesund senkt auch das Krebsrisiko

Jugendliche zwischen 13-18 Jahren haben einen erhöhten Energiebedarf. Daher ist es wichtig diesen durch eine abwechslungsreiche Ernährung abzudecken. Um auch das Krebsrisiko zu senken, ist es wichtig ein optimales Zusammenspiel von Ernährung und Bewegung zu entwickeln. Denn es ist nachgewiesen, dass der Zusammenhang von wenig Bewegung und ungesunder Ernährung das Risiko für Krebs und für viele andere Erkrankungen erhöht.

Energiedichte Produkte meiden: Dafür eignen sich besonders Obst und Gemüse. 5 am Tag ist dabei eine gute Hilfsregel. Das klingt erstmal viel, ist aber in unterschiedlichsten Zubereitungen: roh, gekocht als Püree oder Smoothie gut umsetzbar. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat hierzu die Ernährungspyramide zur Übersicht entwickelt. Gerade Fertigprodukten und zuckergesüßte Getränken sind energiedicht.

Genug Bewegung: Empfohlen sind für das Alter von 12-18 Jahren 90 Minuten pro Tag mit mittlerer bis hoher Intensität bewegen. Von dieser Zeit können 60 Minuten Alltagsaktivitäten wie Radfahren oder Gehen sein.

Ernährungs- und Bewegungsempfehlungen in den Alltag einbeziehen: Mehr laufen statt mit der Bahn oder dem Auto fahren, Smoothie statt Kartoffelchips. Gruppenaktivitäten mit Freunden: ob Fußball oder die Radtour zum örtlichen Badesee oder Freibad.

Gesunde Lebensmittel attraktiv machen: Gesunde Speisen so anrichten, dass sie Appetit machen. Dabei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.

Mehr Infos dazu finden Sie in unserer Übersicht zu Bewegung und Ernährung

Die HPV-Impfung schützt nicht nur vor Gebärmutterhalskrebs

Allein in Deutschland sterben nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) jedes Jahr rund 16.000 Frauen an Gebärmutterhalskrebs. Die Erkrankung wird oft durch Humane Papillomviren, kurz HPV ausgelöst. Sie sind außerdem ein möglicher Auslöser für Tumore in der Mundhöhle und im Analbereich, bei Frauen für Geschwulste der Scheide und Schamlippen und bei Männern für Peniskrebs. Da die Erreger beim Schleimhautkontakt weitergegeben werden, handelt es sich bei der Infektion um eine sexuell übertragbare Krankheit. Doch es gibt eine Impfung, die davor schützt.

Weil die Viren beim Geschlechtsverkehr übertragen werden, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) Kinder und Jugendliche zwischen 9 und 14 Jahren beziehungsweise vor dem ersten Sex impfen zu lassen. Aber auch nach dem ersten sexuellen Kontakt, sogar nach einer eventuell bereits bestehenden HPV-Infektion, ist die Impfung noch möglich. Dann schützt sie noch vor anderen HP-Virus-Typen. Die Kosten übernehmen die gesetzlichen Krankenversicherungen für Jungen und Mädchen zwischen 9 und 17 Jahren komplett.

Warum auch Jungen gegen HPV geimpft werden sollten

Die HPV-Impfung ist für Mädchen sinnvoll, weil sie gegen Gebärmutterhalskrebs schützt. Doch obwohl Männer nicht daran erkranken können, wird die Impfung auch für Jungen empfohlen, weil

  • dadurch das Risiko von Penis- und Analkrebs sowie von Tumoren im Mund- und Rachenraum gesenkt wird,
  • Männer die Viren dann nicht auf ihre Sexualpartner und Sexualpartnerinnen übertragen können.

Quellen:

Deutsche Krebsgesellschaft; Landeskrebsregister NRW; Robert-Koch-Institut (RKI); Deutsches Krebsforschungszentrum (dkfz)

Alkohol und Tabak meiden

Das erste Bier, der erste Zug an einer Zigarette, vielleicht sogar der erste Vollrausch: In der Jugend kommen viele Menschen neu mit Suchtmitteln in Kontakt. Was als vermeintlich harmloses Testen beginnt, endet nicht selten in einer gefährlichen Gewohnheit. Denn Alkohol und Nikotin machen nicht nur abhängig, sie wirken sich auch negativ auf die Gesundheit aus und sind als Verursacher von Krebserkrankungen wohlbekannt. Besonders tückisch: Je mehr alkoholische Getränke und Tabak ein Mensch im Laufe seines Lebens konsumiert, desto massiver sind die Auswirkungen auf den Körper. Daher ist es wichtig, frühzeitig mit der Prävention zu beginnen – oder gar nicht erst mit dem Konsum anzufangen.

Hier sind vor allem die Eltern gefragt. Denn neben dem Freundeskreis stellen sie die wichtigsten Bezugspersonen für Jugendliche dar. Beim verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol und Tabak nehmen sie deshalb eine entscheidende Vorbildfunktion ein. Auch offene Gespräche über das Thema können dazu beitragen, dass Heranwachsende nicht zur Flasche oder Zigarette greifen. Dabei kann es helfen, über eigene Erfahrungen zu sprechen. Sollte der Konsum trotzdem aus dem Ruder laufen, sind Beratungsstellen gute Anlaufpunkte für Familien.


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