Geballte Schlagkraft gegen Darmkrebs

Lebensstil, Darmkrebsvorsorge, Behandlung in zertifizierten Darmkrebszentren - die drei schlagkräftigsten Maßnahmen

Anlässlich des Darmkrebsmonats März lohnt sich ein Blick auf die drei schlagkräftigsten Maßnahmen gegen Darmkrebs. In Deutschland ist Darmkrebs die dritthäufigste Krebserkrankung bei Frauen und Männern. Mehr als 60.000 Menschen erhalten bundesweit jedes Jahr diese Diagnose. Rund 24.300 versterben jährlich daran.* Diese Zahlen ließen sich reduzieren, ist sich die Krebsgesellschaft Nordrhein-Westfalen e.V. sicher, denn Darmkrebs lässt sich nicht nur früh erkennen, sondern auch vorbeugen. Im Falle einer Erkrankung steigen die Behandlungs- und Heilungschancen mit dem frühen Entdecken und modernen Therapieverfahren in zertifizierten Darmkrebszentren. Das DarmkrebsZentrum am Marien Hospital Düsseldorf ist eines von drei zertifizierten Darmzentren in der Landeshauptstadt.

Maßnahme Nr. 1: Den eigenen Lebensstil und das individuelle Krebsrisiko checken:

Hier gilt es, auf eine ausgewogene Ernährung mit Ballaststoffen, wenig rotem Fleisch und Wurstwaren zu achten. Möglichst wenig Alkohol und Nichtrauchen spielen ebenfalls eine Rolle, ebenso wie die Kontrolle und Reduzierung von Übergewicht. Regelmäßige Bewegung sollte nicht fehlen. Darmkrebs kann zudem erblich bedingt sein. Wenn es Erkrankungen bei Verwandten ersten Grades gibt, gilt erhöhte Wachsamkeit. In diesem Fall können Früherkennungsmaßnahmen bereits in jüngeren Jahren in Anspruch genommen werden.

Maßnahme Nr. 2: Das gesetzliche Früherkennungsprogramm wahrnehmen:

Zur Früherkennung von Darmkrebs hat jede/r Deutsche im Alter zwischen 50 und 54 Jahren jährlich Anrecht auf einen immunologischen Stuhltest. Dabei wird eine Stuhlprobe auf nicht sichtbares Blut untersucht. Ab 55 Jahren kann die Untersuchung alle zwei Jahre wiederholt werden, wenn keine Darmspiegelung erfolgt ist. Ein positiver Blutnachweis heißt aber nicht in jedem Fall, dass eine Krebserkrankung vorliegt. Nur eine Darmspiegelung kann das dann genau klären. Die gesetzlichen Krankenversicherungen übernehmen deshalb alternativ zum Stuhltest die Kosten für zwei Darmspiegelungen im Abstand von zehn Jahren – für Männer ab 50 Jahren, für Frauen ab 55 Jahren. Die Untersuchung ist von allen Früherkennungsangeboten die zuverlässigste und die einzige, bei der Darmkrebs frühzeitig erkannt werden kann. Vorstufen wie Polypen werden dabei direkt während der Darmspiegelung mit entfernt. Krebsgefahr gebannt.

Maßnahme Nr. 3: Im Krankheitsfall ein zertifiziertes Krebszentrum wählen:

Bei der „Darmkrebstherapie“ sind zertifizierte Darmkrebszentren die erste Wahl. Das sind Versorgungsnetzwerke, in denen alle relevanten ärztlichen Fachrichtungen eng zusammenarbeiten und sich freiwillig strengen Qualitätskontrollen unterziehen. Mit Erfolg, denn Studien** belegen eine bessere Behandlungsqualität. Das Gesamtüberleben von Darmkrebspatientinnen und -patienten an zertifizierten Darmkrebszentren ist höher als an nicht zertifizierten Zentren. Wichtigster Grund: Jede Diagnose wird im Rahmen regelmäßiger interdisziplinärer Fallbesprechungen (Tumorboard) erörtert, um das bestmögliche Therapiekonzept auszuwählen. Im Falle einer primären Operation kommen auch robotergestützte Verfahren zur Anwendung, bei denen mit winzigen Instrumenten in immer feineren Strukturen äußerst gewebeschonend operiert werden kann. Dr. med. Konstantinos Zarras, Leiter des DarmkrebsZentrums und Chefarzt der Chirurgie am Marien Hospital Düsseldorf erklärt: „Patientinnen und Patienten profitieren von dieser roboterassistierten Mikrochirurgie bei der Darmkrebstherapie, da hier feinste Strukturen wie Nerven oder Gefäße in bis zu 10-facher Vergrößerung erkannt und geschont werden. Daher sind diese Operationen ganz besonders gewebeschonend. So haben die Patientinnen und Patienten postoperativ besonders wenig Schmerzen und erholen sich schnell.“ Die roboterassistierte Mikrochirurgie ist ein weiterer Baustein in einer fein aufeinander abgestimmten Abfolge von Therapiemodulen, die sich gegenseitig ergänzen und eine schnellere Genesung mit geringeren Komplikationsraten selbst bei fortgeschrittenen Tumoren ermöglichen. Mittlerweile werden im DarmkrebsZentrum am Marien Hospital Düsseldorf 75 Prozent der Rektumkarzinome und 45 Prozent aller Kolonkarzinome roboterassistiert behandelt.

* Krebs in Deutschland für 2017/2018, gemeinsame Publikation des Zentrums für Krebsregisterdaten und der Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland

** Retrospektive Kohortenstudie des klinischen Krebsregisters Regensburg von 2018, Völkel V, Dräger T, Gerken M, Fürst A, Klinkhammer-Schalke M. Gesundheitswesen 2018. DOI: 10.1055/a-0591-382 CrossRef MEDLINE und Populationsbasierte Kohortenstudie mit Daten der AOK Sachsen (Trautmann F, Reißfelder C, Pecqueux M, Weitz J, Schmitt J: Eur J Surg Oncol. 2018 Sep;44(9): 1324-1330 CrossRef

Krebsgesellschaft Nordrhein-Westfalen e.V.

Seit 1951 setzt sich die Krebsgesellschaft NRW e.V. mit Sitz in Düsseldorf für die Verbesserung der onkologischen Versorgung in Nordrhein-Westfalen ein. Bedeutende Aufgabenfelder sind die Vorbeugung und Früherkennung von Krebserkrankungen sowie die Beratung von Betroffenen.  Da die Krebsgesellschaft NRW e.V. ein gemeinnütziger Verein ist, ist sie auf Spendengelder angewiesen. Jede Spende zählt, im Kampf gegen Krebs!

Spendenkonto bei der Stadtsparkasse Düsseldorf:

IBAN DE63 3005 0110 0010 1514 88

weiterführende Links

  • Information rund um Krebsvorbeugung und Früherkennung bietet die Website des „Bündnis Krebsprävention NRW“ sei-mal-zu-frueh.de.
  • Vorträge zur Darmkrebsprävention (in NRW) können über die Krebsgesellschaft NRW e.V. gebucht werden (02 11 / 15 76 09 98 oder praevention@krebsgesellschaft-nrw.de)
  • Unter oncomap.de können zertifizierte Behandlungszentren rasch und einfach gefunden werden.
  • Rat und Hilfestellung bieten die telefonische NRW-Beratung der Krebsgesellschaft NRW e.V. unter der Tel. 0211 30201757 sowie ambulante Krebsberatungsstellen. Eine Linkliste mit allen NRW-Beratungsstellen unter: https://www.krebsgesellschaftnrw.de/krebsberatungNRW

Pressemitteilung: Krebsgesellschaft NRW e.V.

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