Drastischer Rückgang bei Krebsvorsorgeuntersuchungen durch Pandemie
Eine Metaanalyse von 39 wissenschaftlichen Veröffentlichungen hat ergeben, dass weltweit ein starker Rückgang der Nutzung von Krebsvorsorgeuntersuchungen festzustellen ist. In den Publikationen wurden die Zahlen der Screeninguntersuchungen vor und während der Pandemie für Brust-, Darm- und Gebärmutterhalskrebs verglichen.
„Von Januar bis Oktober 2020 hätten Screeninguntersuchungen auf Brustkrebs um 46,7 %, auf Darmkrebs um 44,9 % und auf Gebärmutterhalskrebs um 51,8 % abgenommen, berichten Erstautorin Federica Teglia von der Abteilung für Medizinische und Chirurgische Wissenschaften der Universität Bologna und ihre Kollegen.“ (Dt. Ärzteblatt, 14.07.2022)
Der Rückgang der Vorsorgeuntersuchungen wurde bei allen drei Entitäten im April 2020 um 70-79 % festgestellt. In den Herbstmonaten des Jahres 2020 wurden die Untersuchungen immer noch zu circa 20% weniger genutzt als im Vorjahr.
Die Autoren vermuten einen Zusammenhang zwischen Pandemiebeginn und steigenden Zahlen vermeidbarer krebsbedingter Todesfälle [1].
[1] eglia F, Angelini M, Astolfi L, Casolari G, Boffetta P. Global Association of COVID-19 Pandemic Measures With Cancer Screening: A Systematic Review and Meta-analysis. JAMA Oncol. 2022 Jul 7:e222617. doi: 10.1001/jamaoncol.2022.2617. Epub ahead of print. PMID: 35797056; PMCID: PMC9264214. Zuletzt gesehen: 27.07.2022: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35797056/
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